Die bauphysikalische Beurteilung von Dach oder Wand:

Ist die Wärmedämmung Schuld an Ihrer nassen Wand ?

für Hauseigentümer die befürchten, dass gedämmte Wände oder Dach nicht mehr „atmen“
die wissen möchten, ob bei Ihnen die Gefahr von Tauwasser an Wänden / Fenstern und damit von Schimmelpilzen besteht

Sicher, ganz ohne Zweifel: eine gut gedämmte Wand, dichte Fenster und ein dichtes Dach sparen Ihnen pro Jahr Hunderte Euro an Heizungsenergie.

Sie fragen sich: Leidet meine Wohnung unter der (Styropor-) Dämmung? Was passiert mit der feuchten Luft, die bisher durch die Fensterritzen entwich? Muss ich mir jetzt Sorgen machen, dass sich nun Schimmelpilze bilden?

 

Feuchtigkeit und Lüften


Die Wohnungslüftung ist im Zusammenhang mit der Luftfeuchtigkeit und dem

Energiesparen ist ein besonders heikles Thema.

Denn wer hat nicht schon einmal bei anfallender Feuchtigkeit an Fenstern und Wänden

von seinem Vermieter bzw. Handwerker zuhören gekriegt, das man nicht richtig Lüfte.


Zum einen gehen die Meinungen darüber weit auseinander, wie groß die Bedeutung

der Lüftung für den gesamten Heizenergiebedarf eines Hauses wirklich ist.

Zum anderen lassen sich die Wärmeverluste durch Wohnungslüftung auch nicht beliebig verringern,

da ein hygienisches und bauphysikalisches Minimum an Lüftung nicht unterschritten werden darf.


Da heutzutage das Bestreben nach immer dichteren und höheren Wärmedämmmaßnahmen

das Baugeschehen prägt, kommt der Lüftung ein immer höherer Anteil am Luftwechsel

eines Bauwerkes zu.

Die Lüftungswärmeverluste in Gebäuden haben schon immer eine große Rolle gespielt.

Das dagegen früher nichts getan wurde, liegt einfach daran, dass es dichte Fenster und Rahmen

einfach nicht gab. Da die sonstigen Energieverluste durch die Wände nach außen so immens

hoch waren, wäre es fast lächerlich gewesen, sich um die Verringerung der Lüftungsverluste

zu kümmern.


Die Größe die entscheidend die Höhe des Energieverbrauchs bestimmt, ist die

so genannte "Luftwechselrate".

Sie gibt an wie oft pro Stunde ein kompletter Luftaustausch erfolgt.

Sie hängt davon ab wie viel Wind bei geschlossenen Fenstern und Türen durch die Fugen pfeift,

und davon, wie lange und wie oft Fenster geöffnet sind.


Eine Luftwechselrate von "1" bedeutet, dass einmal pro Stunde die Luft im Gebäude

komplett erneuert wird.

Beträgt die Luftwechselrate "2", wird die Luft pro Stunde zweimal erneuert.



Aber wie viel Luftwechsel sind denn nun wirklich nötig?

Wasserdampf wird in bewohnten Räumen ständig in großen Mengen produziert.

In einem 4-Personenhaushalt entstehen durchschnittlich pro Tag 8-15 kg.

Das ist soviel, als ob man den Inhalt eines Putzeimers auf dem Herd verkochen würde.



In diesem Wasserdampfgehalt der Raumluft liegt ein verstecktes Gesundheitsrisiko:

Bei zu trockener Luft unterhalb von Raumluftfeuchte- werten von 40% besitzen

bestimmte Bakterien und Vieren die für Bronchialerkrankungen zuständig sind,

eine größere Überlebensdauer. Außerdem werden elektrostatische Aufladungen, die Austrocknung

der Schleimhäute sowie das berüchtigte "Kratzen im Hals" begünstigt.


Bei zu feuchter Luft oberhalb von Raumluftfeuchte- werten von 60-65% bei 20°C,

kann es zu Kondenswasserbildung an kalten Außenwänden und zu feuchten Stellen kommen. Hieraus können dann Schimmelpilze entstehen.


Wie viel Frischluft braucht der Mensch

Art der Tätigkeit Ausgeatmetes CO2 Notwendige Frischluft


 Tätigkeit m³/ Std.
 Liter/ Std.
 Schlafen/ Ruhen
     10-13   
   17-21
 Lesen, Fernsehen 
  12-16      
   20-26
 Schreibtischarbeit          
 19-26   32-42
 Hausfrau / -mann    
  32-43      
  55-72
 Handwerker/-in  
 55-75 
 90-130


Weglüften von Feuchtigkeit- ist jahreszeitlich unterschiedlich

Der wichtigste Merksatz beim Lüften der zunächst sehr paradox klingt sei vorangestellt:


Im Winter ist die Luft draußen stets trockener als in beheizten Wohnräumen!
Daraus folgt, dass man im Winter wesentlich kürzere Lüftungszeiten für einen Luftwechsel

benötigt als im Sommer.


Somit sind wir wieder beim Thema Heizkosteneinsparung angelangt.

Notwendige Lüftungsdauer für einen Luftwechsel bei Stoßlüftung

(ganz geöffnetes Fenster bei Windstille) je nach jahreszeitlicher Außentemperatur:


 Dezember, Januar, Februar 
  4 bis 6 Minuten
 März, November 
  8 bis 10 Minuten
 April, Oktober  12 bis 15 Minuten
 Mai, September  16 bis 20 Minuten
 Juni, Juli, August    
 25 bis 30 Minuten


Quelle: BRB-Termotech

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